Nachhaltigkeit NEU

Bereits für das Jahr 2019 hat die Schaubühne innerhalb eines Pilotprojektes der Kulturstiftung des Bundes als eine der ersten Kulturinstitutionen Deutschlands eine Klimabilanz erstellt. Seitdem führen wir diese jährlich weiter und erweitern dabei stetig den erfassten Bereich. Die Klimabilanz bildet für uns die Grundlage der Betrachtung unserer Umweltwirkung, ist damit Basis des Nachhaltigkeitskonzeptes und Ausgangspunkt für die geplanten Maßnahmen. Hierzu erfassen wir auch regelmäßig Daten von Mitarbeitenden und Publikum zur Mobilität: Wie bewegen wir uns durch die Stadt und letztlich, wie reisen wir und Sie zur Schaubühne an? Und wie können wir gemeinsam unsere Stadt und damit unsere Umgebung verkehrsärmer gestalten? An den folgenden Grafiken lassen sich die Ergebnisse dieser Erfassungen nun gut ablesen, Zu sehen sind hier die Klimabilanzen seit 2019 und die Mobilitäts-Ergebnisse des Publikums.

 

Ausgehend von den Kategorien der Klimabilanz und erweitert um Bereiche, die sich nicht in Zahlen oder Daten fassen lassen, dennoch aber für uns wichtig sind, ergeben sich im an der Schaubühne erarbeiteten Nachhaltigkeitskonzept vier zentrale Handlungsfelder: Gebäude, Produktion, Touring, Kommunikation & Struktur. In jedem dieser Bereiche gilt kontinuierliche Verbesserung und damit Reduktion des CO2e-Ausstoßes zu erreichen, bis hin zum Punkt der unvermeidlichen Emissionen. Dabei orientieren wir uns am NetZero Pfad und wollen hier stetig einen jährlichen Prozentsatz unserer Emissionen reduzieren, ganz nach dem Motto: Vermeiden – Reduzieren – Kompensieren.

Hier bekommen Sie einen Einblick in das Nachhaltigkeitskonzept der Schaubühne


Um aus den Erkenntnissen der Klimabilanz zu lernen und dem daraus entwickelten Maßnahmen-Plan langzeitlich gerecht zu werden, streben wir eine EMAS Zertifizierung im Frühjahr 2026 an. EMAS ist ein ganzheitliches Umweltmanagementsystem nach europäischen Standards, das nicht nur Umweltwirkung kontinuierlich verbessert, sondern auch Themen von Arbeitssicherheit und Sozialem mit betrachtet. Diese Art des Zertifikats ist bundesweit an Theatern noch nicht oft eingeführt und soll so aber frühzeitig einen andauernden Grad an Aufbau und Verstetigung installieren, sodass wir möglichst schnell und fortwährend nachhaltig arbeiten.

 

Mit der Förderung der Kulturstiftung des Bundes und in der Pilotrunde des Programm Zero haben wir in der Spielzeit 2023/2024 unter dem Projekt „Studio für klimaneutrale Praxis“ in unserer kleinen Spielstätte ein Experiment gewagt: Wie können Nachhaltigkeit und Theater zusammenpassen und was braucht es dazu? Mit den Inszenierungen »In Memory of Doris Bither« und »Ulster American« sowie der Reihe BUCCI × ꒰(・ ‿ ・)꒱ haben wir anhand laufender Produktionsprozesse und für sogenannten Einzelveranstaltungen untersuchen können, in welchen Bereichen eine nachhaltige Produktionsweise wirken kann, welche Absprachen und Vereinbarungen es braucht und wie hoch der Wirkungsgrad wirklich ist. Erstaunlich dabei war es festzustellen, dass die Umsetzung dieser Vorhaben weniger mit der eigentlichen künstlerischen Arbeit und der Kunstfreiheit zu tun hat, als man zunächst einmal vermutet: Viele Faktoren liegen bei Logistik, Energie, Mobilität, Einkauf und einer guten Vorab-Planung und Einigungen. Sich all diese Faktoren einmal vor Augen zu führen und hier zu untersuchen, was sich dauerhaft ändern oder anpassen lässt und im alltäglichen Spielbetrieb, jenseits der kleinen Bühne hinein in die Produktionsabläufe wirken kann, war für uns eine einmalige Chance und großer Katalysator für die nächsten Schritte im Bereich Produktion.