Streitraum 2017/18
»Wissen und Macht«
Carolin Emcke im Gespräch mit ihren Gästen
Lange galt der Mythos, wer über Wissen und Bildung verfüge, verfüge auch über Macht und Status. Umgekehrt galt der Zugang zu Wissen und Bildung auch als eine Form der Umverteilung und als Weg aus der Ohnmacht. Der »Streitraum« 2017/18 will fragen, was von dieser Vorstellung noch übrig geblieben ist. Denn offensichtlich gelten auch ganz andere Konfigurationen: Beim Brexit wie auch bei der Wahl Donald Trumps schien Unwissen (oder sogar Lügen) erstaunlich machtvoll zu sein. Der explizite Anti-Intellektualismus verschiedener populistischer Bewegungen probt den systematischen Angriff auf Institutionen der Wissensvermittlung wie Universitäten, Kultureinrichtungen und Theater. In einer Zeit, in der durch digitale Medien der Zugang zu Wissen schneller und breiter als je zuvor ermöglicht wird, sind sie nur eines der Konfliktfelder, in denen Wissen und Unwissen sowie Macht und Ohnmacht verhandelt werden. Wie ungleich oder ungerecht wird Wissen verteilt? Was sind die Ursachen für die fehlende soziale Mobilität in einer Gesellschaft? Wie gelingt es radikalen, politischen Bewegungen und Netzwerken, aber auch autoritären, chauvinistischen Regimen, ihre Ideologien und ihre Verbrechen machtvoll zu propagieren und zu inszenieren? Welche technischen, welche ästhetischen Gegenstrategien kann es gegen die Verbreitung von Lügen, Diffamierungen und Hass geben? Verschieben sich die gewalttätigen Konflikte zunehmend in die Sphäre von Cyber-Wars? Und was bedeutet das für die Kritik daran? Der »Streitraum« will in der Spielzeit 2017/18 diese ganz unterschiedlichen Phänomene in den Blick rücken: die sozialen Fragen der Ungleichheit ebenso wie die Fragen nach autoritären Regimen und den »Unsichtbaren« in der Gesellschaft – und welche Dispositive der Macht sie generieren.
Veranstaltungen der Spielzeit 2017/18
Carolin Emcke im Gespräch mit Bethany Wiggin (Professorin für Environmental Humanities und Mitbegründerin des Projekts DataRefuge) und Ulf Buermeyer (Vorsitzender der Gesellschaft für Freiheitsrechte)
Carolin Emcke im Gespräch mit Andreas Heinz (Direktor Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Charité), Tobias Kurth (Leiter des Instituts für Public Health, Charité) und Marion Lieser (Geschäftsführerin Oxfam)
Carolin Emcke im Gespräch mit Édouard Louis (französischer Autor)
Carolin Emcke im Gespräch mit Julian Junk (Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung), Heike Kleffner (Journalistin und Expertin für rechte Gewalt) und Behnam T. Said (Autor und Islamwissenschaftler)
Carolin Emcke im Gespräch mit Seyran Ates (Autorin und Rechtsanwältin), Sabine Kräuter-Stockton (Oberstaatsanwältin Saarbrücken), Thomas Krüger (Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung) und Paula-Irene Villa (Professorin für Gender Studies, LMU München)
Carolin Emcke im Gespräch mit Andreas Bernard (Autor und Professor an der Leuphana Universität Lüneburg)
Carolin Emcke im Gespräch mit Antonia von der Behrens (Anwältin der Nebenkläger_innen), Petra Pau (Obfrau der Linken in den NSU-Untersuchungsausschüssen des Bundestages) und Annette Ramelsberger (Gerichtsreporterin bei der Süddeutschen Zeitung)
Carolin Emcke im Gespräch mit Imran Ayata (Autor und Campaigner), Günter Seufert (Stiftung Wissenschaft und Politik), Zeynep Kivilcim (Fellow des Wissenschaftskollegs zu Berlin)
Carolin Emcke im Gespräch mit Bernard E. Harcourt (Autor und Professor für Rechts- und Politikwissenschaften an der Columbia University)
Streitraum wird gefördert durch