Paolo Franco Gallio, Lara Michel, Mai-An Nguyen, Foto: Maria Hartmann, 2024 
 

Theaterpädagogik

Die Theaterpädagogik der Schaubühne möchte Menschen jeden Alters die Möglichkeit geben, mit dem Theater in Kontakt zu kommen – ob als Zuschauende, Teilnehmende von Workshops oder Projekten, in Diskussionen oder Kooperationen. Wir wollen die Türen der Schaubühne öffnen und laden ein, sich intensiv mit unserem Haus und seinen Inszenierungen auseinanderzusetzen.

Mai-An Nguyen

»Theater ist Freiheit und Testraum für Ideen, politische Utopien und Visionen. Ein geschützter Ort, aus dem alles erwachsen kann. Diesen Ort möchte ich allen zugänglich machen.«

Zur Wende in Cottbus geboren und ebendort aufgewachsen, bot mir Theater bereits in der Grundschule die Möglichkeit, mich in verschiedenen Rollen zu erleben. Eine besondere Heimat war (und ist mir immer noch) das Piccolo Kinder- und Jugendtheater in Cottbus. In einer Stadt in der mir gesellschaftliche Zuschreibungen und Vorurteile täglich begegnetet, hatte ich auf der Bühne des Piccolo die Freiheit, alles zu sein und zu tun, was ich wollte. Deswegen habe ich 2011 bis 2014 Theaterpädagogik an der Hochschule Osnabrück/Campus Lingen studiert. Bereits während des Studiums wurde ich Teil des BuT Ausschusses »Jugendclubs an Theatern« und habe ehrenamtlich bis 2017 für das »Bundestreffen Jugendclubs an Theatern« gearbeitet. 2014 begann ich mein Erstengagement an der neuen Bühne Senftenberg. Dort habe ich das Projekt »Rastlos…, Grenzenlos…, Unterwegs«, ein deutsch-polnisches Jugendtheaterprojekt zu Brechts Exillyrik in Kooperation mit dem Dom Kultury Bielsko Biala realisiert, sowie das »sturmfrei! Festival«, ein generationsübergreifendes Kunstfestival für die Region der Niederlausitz, etabliert. 2017 führte mich mein Weg an das Maxim Gorki Theater, wo ich in enger Zusammenarbeit mit Uta Plate das Vermittlungsprogramm zur Arbeit des Exil-Ensemblesaufgebaut habe. Seit der Spielzeit 19/20 bin ich an der Schaubühne; mit der Spielzeit 20/21 übernehme ich die Leitung der Abteilung.

Lara Michel

»Theater ist Ort der Begegnung, des Austausches und der Geschichten. Der Polarisation, des Konflikts, der Verständigung. Hier darf und soll jede_r die Möglichkeit bekommen, seine_ihre Geschichten erzählen zu können.“

1994 in Gießen geboren und aufgewachsen, machte ich am dortigen Stadttheater erste Erfahrungen im Jugendclub als Spielerin auf der Bühne und fand schnell meinen Weg auch in andere Bereiche des Theaters – unter anderem als Regieassistentin. Durch meine eigenen, ersten Erfahrungen und Berührungspunkte mit dem Theater entwickelte sich immer mehr mein Wunsch, diese Erfahrungen auch an andere weitergeben zu können. Aus diesem Grund habe ich mich nach meinem FSJ 2014/15 dazu entschieden, Theater- und Medienwissenschaft und Pädagogik in Erlangen zu studieren. Während dieser Zeit wurde ich Teil des Organisationsteams des Theater- und Performance-Festivals »Arena … der jungen Künste« und war in zwei der drei Jahre Teil der Künstlerischen Leitung. Es folgten weitere praktische Erfahrungen bei Festivals wie dem »figuren.theater.festival 2019« und verschiedenen Ausgaben des Poetenfests. Im theaterpädagogischen Kontext führten mich meine Wege an das Theater Pfütze sowie an verschiedene Schulen in Erlangen, wo ich über die VHS Erlangen mit verschiedenen Gruppen arbeitete. 2020 schließlich führte mich mein Weg als Theaterpädagogin an das SH Landestheater zu meinem Erstengagement an einem Theater.

2 Jahre später, 2022, zog es mich dann nach Berlin, um mein Masterstudium der Kultur- und Medienmanagement fortzusetzen. Mit der Spielzeit 2023/2024 bin ich Teil der Theaterpädagogik an der Schaubühne.

Paolo Franco Gallio

Ich bin Paolo Franco Gallio und werde in dieser Spielzeit (2024/25) mein FSJ in der Theaterpädagogik der Schaubühne absolvieren. 2005 in Berlin Prenzlauer Berg geboren, mit Eltern, die beide als Jugendliche nach Deutschland kamen. Ich bin Mittelkind und habe zwei Brüder. Teamwork hatte also für mich von Anfang an eine große Bedeutung. 

Ich möchte nicht direkt von den Abi- in die Semesterklausuren wechseln ohne einen echten Reality-Check, der vielleicht meine Studienwahl inspiriert – ich schwanke zwischen Theaterpädagogik, Theaterwissenschaften, Philosophie, Germanistik und Soziologie.

Mich interessiert alles rund um Literatur und die Darstellende Kunst, also auch und vor allem Theatertext, Dramaturgie, Theaterpädagogik, Regie, Bühnenbild. Dabei besonders gesellschaftliche Teilhabe und ein kritischer Blick auf unsere Gesellschaft und Umwelt. Vom Freiwilligendienst an der Schaubühne erhoffe ich mir Aha- und Lern-Momente an der Nahtstelle von Text/Dramaturgie/Inszenierung/Publikum. Und ich hoffe, dass ich mit positiver Energie und konstruktiven Impulsen etwas zurückgeben kann. 

»Das Theater darf nicht danach beurteilt werden, ob es die Gewohnheiten seines Publikums befriedigt, sondern danach, ob es sie zu ändern vermag.« – Bertold Brecht