10/13/2023 > Premiere von »Prinz Friedrich von Homburg« an der Schaubühne

Regie: Jette Steckel. Premiere am 14. November.

Jette Steckel inszeniert erstmals an der Schaubühne und zeigt Heinrich von Kleists letztes Drama über die Gegensätze zwischen individueller Freiheit und Staatsräson. Premiere ist am 14. November.

Vor der Schlacht bei Fehrbellin (1675): Durch ein Traumerlebnis verwirrt, verpasst der Prinz von Homburg, Reitergeneral des Kurfürsten von Brandenburg, die Befehlsausgabe und greift gegen alle Order zu früh ins Gefecht ein. Obwohl er die Schlacht gewinnt, verurteilt der Kurfürst ihn nach Strenge des Kriegsrechts zum Tode. Homburg fleht um sein Leben. Der Kurfürst ist zur Begnadigung bereit, wenn Homburg meint, »ein Unrecht sei ihm widerfahren«.

Heinrich von Kleists letztes, 1809/10 entstandenes Drama zieht sein Konfliktpotential aus den Gegensätzen, die sich aus der Befehlsverweigerung Homburgs ableiten: individuelle Freiheit und Staatsräson, Gefühl und (militärische) Gehorsamspflicht. Held oder Außenseiter? Sinnverwirrter Träumer oder Traumatisierter? Homburg ist ein von Widersprüchen Zerrissener, der seine innere Weltvorstellung nicht mit der Wirklichkeit in Einklang zu bringen weiß. Ist es unmöglich, wie es Ingeborg Bachmann formulierte, »Offizier und Mensch zugleich zu sein«?

„Gedanken über militärische Vorgänge und überhaupt das Militär sind viel gegenwärtiger als noch vor einigen Jahren“, sagt Jette Steckel. „Was wir uns gerade fragen müssen: Wie notwendig sind Kriegsführung und Gehorsam? Wie steht der Mensch dem gegenüber und vielleicht auch entgegen?“

Jette Steckel, 1982 in Berlin geboren, ist Hausregisseurin am Thalia Theater Hamburg. Sie inszenierte am Schauspiel Köln, am Burgtheater Wien, an verschiedenen Opernhäusern und regelmäßig am Deutschen Theater Berlin. Für ihre Inszenierung von »Nachtblind« von Darja Stocker wurde sie von der Zeitschrift Theater heute zur Nachwuchsregisseurin des Jahres 2007 gewählt. »Gerettet« von Edward Bond wurde 2008 mit dem Eysoldt-Preis für junge Regisseur_innen, »Romeo und Julia« von William Shakespeare 2015 mit dem Theaterpreis DER FAUST ausgezeichnet. 2017 gewann sie mit »Das achte Leben (Für Brilka)« von Nino Haratischwili den Rolf -Mares -Preis, mit »Das mangelnde Licht« 2023 abermals den FAUST. »Prinz Friedrich von Homburg« ist ihre erste Inszenierung an der Schaubühne.

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