Streit ums Politische: »Loneliness in Germany's East«

Heinz Bude in conversation with Sabine Rennefanz (Journalist and Author)

12/16/2019, 19.30

Es ist offensichtlich nicht das fehlende Geld, es sind die fehlenden Bindungen, die viele Menschen im Osten Deutschlands heute so haltlos und trostlos erscheinen lassen. Man sagt zwischen Parchim und Grimma »wir und nicht sie« und verteidigt eine untergegangene Welt von starken Bindungen und verlässlichen Arrangements gegen eine zugemutete Welt der maßlosen Gier und der grundstürzenden Obdachlosigkeit. Nach dieser Deutung wäre Einsamkeit das große Thema der Spaltung nach der Wiedervereinigung. Sabine Rennefanz hat sich mit den Ostdeutschen beschäftigt, die gegangen sind, und mit denen, die geblieben sind. Sie weiß, was weggebaggert und was wiederverhübscht worden ist. Im Gespräch mit ihr wird es um die Frage der Zukunft eines »einsamen Volks« gehen.

Sabine Rennefanz, geboren 1974, studierte Politikwissenschaften in Berlin und Hamburg. Seit 2001 ist sie Redakteurin für die »Berliner Zeitung«. Sie wurde für ihre Arbeit u. a. mit dem Theodor-Wolff-Preis und dem Deutschen Reporterpreis ausgezeichnet. Ihr erstes Buch, »Eisenkinder« (2013), stand mehrere Wochen auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Zuletzt sind »Die Mutter meiner Mutter« (2015) und »Mutter to go« (2019) erschienen.

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