Streit ums Politische: »Die Verführung des Publikums«
Heinz Bude in conversation with Tina Hildebrandt
Studio
Im letzten Gespräch der Reihe »Polarisierungen« blickt Heinz Bude gemeinsam mit Tina Hildebrandt auf den politischen Journalismus, der sich mit einem komplexen Gemisch aus Haltungen, Gewohnheiten, Affekten und Analysen befasst. In diesem Gefüge sind sowohl die politische Klasse als auch ihr Publikum verstrickt. Der Journalismus trägt als Vierte Gewalt zur Kontrolle der Mächtigen und zur Mäßigung der Gelüste des Publikums bei. Wie erreicht und schafft der Journalismus der Massenmedien sein Publikum? Wann mäßigt er die Leidenschaften? Und wie kann er dazu verführen, der Wahrheit ins Auge zu sehen?
TINA HILDEBRANDT ist seit 2004 für DIE ZEIT im Hauptstadtbüro Berlin tätig. Seit 2021 ist sie Ressortleitern der Politikredaktion. Tina Hildebrandt ist regelmäßig Gast im Presseclub der ARD.
Streit ums Politische 2023/24: »Polarisierungen«
Polarisierung ist ein brennendes Stichwort zum Verständnis von Gegenwartsgesellschaften. Im politischen Raum stehen sich scheinbar unversöhnliche Lager gegenüber, die nicht mehr auf Klassenpositionen zurückgeführt werden können. Die Inszenierung von Differenz ist zwar Teil des politischen Spiels einer Demokratie, Polarisierungen werden aber zunehmend derart dramatisiert, dass sie nur die Wahl zwischen Freund_in und Feind_in zulassen. Frei von Polarisierungen, aber ganz bestimmt zugespitzt, diskutiert Heinz Bude mit seinen Gästen an vier Terminen zu Beginn der neuen Spielzeit.
Streit ums Politische findet als Diskussionsreihe seit der Spielzeit 2011/12 regelmäßig an der Schaubühne statt. Heinz Bude ist Professor für Makrosoziologie an der Universität Kassel. Er beschätigt sich mit den Veränderungen sozialer Ungleichheit und deren Bedeutung für die Selbstgegebenheit von Gegenwartsgesellschaften. In den letzten Jahren erschienen »Gesellschaft der Angst«, »Das Gefühl der Welt«,.»Über die Macht von Stimmungen« und »Solidarität. Die Zukunft einer großen Idee«.