stolpern, Photo: © Gianmarco Bresadola, 2022 
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Schaubühne am Lehniner Platz Berlin "stolpern. Ein theaterpädagisches Projekt". Premiere am Piccolo Kinder- und Jugendtheater, Cottbus am 10. Juni 2022 Premiere an der Schaubühne, Berlin am 17. Juni 2022, Photo: © Gianmarco Bresadola Nutzung ausschliesslich gegen Honorar (+MwSt.) bei Urhebervermerk und Beleg. Rights-Managed - any use of  
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Schaubühne am Lehniner Platz Berlin "stolpern. Ein theaterpädagisches Projekt". Premiere am Piccolo Kinder- und Jugendtheater, Cottbus am 10. Juni 2022 Premiere an der Schaubühne, Berlin am 17. Juni 2022, Photo: © Gianmarco Bresadola Nutzung ausschliesslich gegen Honorar (+MwSt.) bei Urhebervermerk und Beleg. Rights-Managed - any use of  
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Projekte

Jugenkulturinitiative 

Die Schaubühne wurde ausgewählt für das Förderprogramm »Jugendkulturinitiative« 2024 der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Mit der Jugendkulturinitiative leistet die Senatsverwaltung einen Beitrag, kulturelle Bildungsarbeit in Berlin langfristig erfolgreich aufzustellen. Teilhabe an Kunst und Kultur, insbesondere Zugänge zu Angeboten der Kulturellen Bildung, spielen dafür eine erhebliche Rolle. Ziel ist es, dass möglichst alle in Berlin lebenden Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene ihr Recht auf Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben verwirklichen können – unabhängig von ihrer sozialen, ökonomischen oder aufenthaltsrechtlichen Situation.

Das Projekt:
Mit dem 35. Jahrestag des Mauerfalls als thematischen Ausgangspunkt, startet die Schaubühne Berlin mit Jugendlichen aus dem Reinickendorfer Quartier »Auguste-Viktoria-Allee« einen Theaterclub, der die Bedeutung von Ost-West-Deutschland für die junge Generation erforscht. Das im Quartier gelegene Probenzentrum der Schaubühne wird zum Theaterlabor, dessen Ergebnisse im Mai 2025 als Inszenierung im Studio der Schaubühne präsentiert werden. Mit dem Aufbau des Theaterclubs wird eine nachhaltige Etablierung des Probenzentrums der Schaubühne als nachbarschaftliches Angebot für kulturelle Bildung angestrebt.

Senatsverwaltung Logo logo mondiale

stolpern

Ein theaterpädagisches Projekt
Leitung: Matthias Heine, Mai-An Nguyen

Was passiert nach dem Stolpern? Entweder man fängt sich wieder – oder fällt hin ...
Vor vielen Häusern in deutschen Städten sind »Stolpersteine« eingelassen. Sie verweisen auf unzählige tragische Schicksale von während der NS-Unrechtsherrschaft deportierten Menschen.
Eine Gruppe junger Menschen aus Berlin und Cottbus setzte sich in der Spielzeit 21/22 mit einer Gegenwart auseinander, in der rechtsnationale Parteien erstarken, die Gesellschaft so fragmentiert erscheint wie schon lange nicht mehr und sogenannte Protestbewegungen völkisches Gedankengut skandierend durch die Innenstädte ziehen. Sie fragt sich: Wie mit dem Wissen um Verfolgung, Deportation und Ermordung verschiedener, bis heute marginalisierter Gruppen umgehen?

Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Projektes »Stolpersteine« des Künstlers Gunter Demnig wurde – ausgehend von Stolpersteinen in Berlin und Cottbus – nicht nur die gemeinsame Geschichte, sondern auch die gemeinsame Verantwortung junger Menschen in beiden Städten verhandelt.

Eingeladen zum 31. Bundestreffen »Jugendclubs an Theatern« 2022 und zum Theatertreffen der Jugend der Berliner Festspiele 2023.

Mit: Lapo Biasutti, Courtney Bischoff, Mate Böckenhauer, Bianca Ehrecke, Anne Fiedler, Lennard Gantzer, Jan Heider, Florian Jähne, Pola Juniewicz, Leonhard Lorenz, Zuzanna Pacholska, Norah Scharnholz, Magdalena Schmukal, Dennis Selka, Fanny Struve, Taha Temel, Lina Zegenhagen, Jula Zwicker. Bühne: Ulla Willis, Kostüme: Vanessa Sampaio Borgmann, Choreografie: Zaida Ballesteros Parejo, Musik Jacob Gerhardt, Dramaturgie: Marcus Peter Tesch, Künstlerische Mitarbeit: Aaron Aschenbach, Jule Fuchs, Carolin Schaefer.

Premiere war am 10. Juni 2022 am Piccolo Kinder und Jugendtheater in Cottbus 
Premiere war am 17. Juni 2022 an der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin

Mehr Informationen über »stolpern« auf www.stolpern.info

Eine Kooperation mit 

Bildschirmfoto 2022-01-17 um 13-44-28

Förderer

Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ)
Auftrag der Stiftung EVZ ist es, die Erinnerung an das Unrecht der nationalsozialistischen Verfolgung lebendig zu halten, die daraus erwachsende Verantwortung im Hier und Heute anzunehmen und die Zukunft aktiv zu gestalten. Zentrales Motiv der Stiftungsgründung im Jahr 2000 war die Auszahlung humanitärer Ausgleichsleistungen an ehemalige Zwangsarbeiter:innen des NS-Regimes - ein Meilenstein der deutschen Aufarbeitung. Heute fördert die Stiftung über ihre Handlungsfelder Bilden und Handeln Projekte, die den Überlebenden nationalsozialistischer Verfolgung, der Völkerverständigung und der Stärkung von Menschenrechten dienen.

Bildungsagenda NS-Unrecht
Das gemeinsam vom Bundesministerium der Finanzen (BMF) und der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) initiierte Förderprogramm Bildungsagenda NS-Unrecht soll angesichts der aktuellen gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen in der historisch-politischen Bildung zum NS-Unrecht in Deutschland und Europa einen Beitrag leisten. Durch geschichtsbewusste, aktivierende Vermittlung der Lehren aus der NS-Vergangenheit und die Sichtbarmachung von Erfahrungen der von Verfolgung Betroffenen sollen demokratische Haltungen gestärkt und Antisemitismus, Antiziganismus, Rassismus und LSBTIQ-Feindlichkeit entgegengewirkt werden.

Das BMF finanziert die Bildungsagenda NS-Unrecht im Rahmen seiner Ressortzuständigkeit für die Folgeaufgaben der Wiedergutmachung.

Logoleiste_Bildungsagenda_quer_dt

Kooperation

Sorbisches Institut Cottbus
Die Cottbuser Zweigstelle für niedersorbische Forschungen des Sorbischen Instituts e.V. ist die erste wissenschaftliche Einrichtung, die sich im Rahmen der allgemeinen Thematik sprachlich-kultureller Minderheiten speziell mit dem Niedersorbischen und den Sorben/Wenden in der Niederlausitz beschäftigt.
Im Rahmen des Projektes »stolpern« wurde die Recherche freundlicherweise von Dr. Peter Schurmann (Dr. Pětš Šurman), Wissenschaftlicher Mitarbeiter, unterstützt. So wurde sich intensiver mit der Geschichte der Sorb*innen der Lausitz beschäftigt und mit deren Rolle im nationalsozialistischen Deutschland bis 1945.
Sorb_innen hatten nicht in dem Maß wie Jüdinnen und Juden unter den Nationalsozialist_innen zu leiden, waren aber dennoch Anfeindungen ausgesetzt. Das »Sorbische« war den Nazis ein Dorn im Auge. So wurde aktiv gegen die sichtbare Zweisprachigkeit in der Region vorgegangen.
Herr Dr. Schurmann brachte uns die Geschichte Pawlina Krawcowa mit – einer emanzipierten, jungen Frau die sich damals stark für die Belange der Sorb_innen einsetzte und deswegen den Nazis zum Opfer fiel.
Pawlina Krawcowa wohnte damals im Cottbuser Stadtzentrum. Heute erinnert eine Gedenktafel und ein verlegter Stolperstein an ihr Schicksal.

Team

Mai-An Nguyen (Projektleitung und Spielleitung)
1989 in Cottbus geboren und aufgewachsen machte sie ihre ersten und prägendsten Theatererfahrungen am Piccolo Theater Cottbus und verbrachte dort ihre gesamte Jugend.
Von 2011 bis 2014 studierte Mai-An Nguyen Theaterpädagogik an der Hochschule Osnabrück/Campus Lingen. Bereits während des Studiums wurde Sie Teil des BuT Ausschusses »Jugendclubs an Theatern« und engagierte sich ehrenamtlich bis 2017 für das Bundestreffen »Jugendclubs an Theatern«; zuletzt als Jurysprecherin.
2014 trat sie ihr Erstengagement an der neuen Bühne Senftenberg unter der Leitung von Manuel Soubeyrand an. Dort realisierte sie unter anderem das Projekt »Rastlos…, Grenzenlos…, Unterwegs«, ein deutsch-polnisches Jugendtheaterprojekt zu Brechts Exillyrik in Kooperation mit dem Dom Kultury Bielsko Biala, und etablierte das »sturmfrei! Festival«, ein generationsübergreifendes Kunstfestival für die Region der Niederlausitz.
2017 führte Mai-An Nguyens Weg an das Maxim Gorki Theater unter der Leitung von Shermin Langhoff, wo sie in enger Zusammenarbeit mit Uta Plate das Vermittlungsprogramm zur Arbeit des Exil-Ensembles entwickelte und dieses an die Gastspielorte der Inszenierungen brachte.
Seit 2019 ist sie an der Schaubühne am Lehniner Platz. Seit der Spielzeit 20/21 leitet sie die Theaterpädagogik.

Matthias Heine (Spielleitung)
Matthias Heine wurde 1979 in Cottbus geboren. Nach dem Abitur studierte er Sozialpädagogik und Kulturmanagement. Der stellvertretende Theaterleiter des Piccolo Theaters Cottbus arbeitet dort als Schauspieler, Theaterpädagoge und Regisseur.
Den Theaterjugendklub des Hauses leitet er seit 15 Jahren und erhielt in dieser Tätigkeit drei Mal den Deutsche Amateurtheaterpreis (2010, 2016, 2018), 2012 den Brandenburger Jugendkulturpreis und 2019 den Theaterpreis des Bundes (für das Piccolo Theater und die Inszenierung »KRG.«).
Außerdem wurde er mit verschiedenen Arbeiten zum Bundestreffen Jugendclubs an Theatern und zum Theatertreffen der Jugend (Berliner Festspiele) nominiert und eingeladen. Zuletzt mit der Inszenierung »Die Verdunkelung« (TTJ Auswahl 2020). Als Filmregisseur und Drehbuchautor brachte Matthias Heine 2012 den Film »Holger, Hanna und der ganze kranke Rest« auf die Leinwand. Im Augenblick arbeitet er an der Postproduktion zum Film »Baden gehen« (Drehbuch / Regie) der voraussichtlich Ende 2022 seine Premiere feiern soll.
Matthias Heine ist außerdem zusammen mit Udo Tiffert und Daniel Ratthei Stammautor der von ihm und Tiffert 2009 gegründeten Lesebühne Cottbus. Hier treffen die Autor*innen jeden Monat auf ein treues Publikum. In diesem Rahmen veröffentlichte er zwei Bücher mit Texten aus der Lesebühne Cottbus. Für die Lesebühne und das Piccolo Theater entstehen die meisten seiner Texte. 2021 erhielt Matthias Heine einen der Hauptpreise des vom Hans Otto Theater Potsdam initiierten Literaturwettbewerbs »Brandenburger Dialoge«.
Matthias Heine ist Vater einer zweijährigen Tochter. 

Marcus Peter Tesch (Dramaturgie)
Geboren 1989 in Deggendorf, Niederbayern. Autor und freier Dramaturg. Studium der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen, im Anschluss Dramaturgieassistenz an der Schaubühne am Lehniner Platz. In dieser Zeit Recherchen und Dramaturgien im Rahmen diverser Stückentwicklungen, zudem Aufführungen seiner Texte im STUDIO Я des Maxim-Gorki-Theaters, in der Box des Deutschen Theaters und im Third Space der Ruhrtriennale. Seit 2020 Stipendiat des UniT Schreiblehrgangs FORUM Text. 2021 Gewinner des Autorenwettbewerbs der Nibelungenfestspiele Worms, eingeladen zum Auftakt Festival für Szenische Texte in Köln sowie Konzeption und Leitung des internationalen Writers' Room des Berliner Theatertreffens. Dozent an der Hochschule für Bildende Künste Dresden.

Jule Fuchs (Künstlerische Mitarbeit)
1993 geboren in einer Kleinstadt nahe der schwäbischen Landeshauptstadt Stuttgart, machte Jule Fuchs ihre ersten Theatererfahrung am Theater Heilbronn, wo sie von 2013 bis 2016 neben ihrer kaufmännischen Ausbildung am Theater, die Arbeit der Theaterpädagogik begleitete. Nach der Ausbildung entschied sie sich für ein theater- und medienwissenschaftliches Studium mit dem Schwerpunkt Physical Theatre, Performance und Gender Studies an der Universität Bayreuth – Nebenfach: Theaterdidaktik. Während des Studiums hospitierte und assistierte Jule Fuchs am Schauspiel Stuttgart (Spielzeit 16/17) und an den Münchner Kammerspielen (Spielzeit 18/19), wo sie 2018 auch Teil des Produktionsteams der 10. Ausgabe des Theaterfestivals »Politik im Freien Theater« war. Auch dort war der Bereich der Theaterpädagogik integraler Bestandteil ihrer Tätigkeit. Nach Abschluss ihres Studiums 2020 absolvierte sie ein einjähriges Volontariat in der Kommunikationsabteilung und beim Freundeskreis der Schaubühne. Bis Dezember 2022 ergänzte sie das Team der Theaterpädagogik an der Schaubühne.

Carolin Schaefer (Regieassistenz)
Caro ist 2001 in einer niedersächsischen Kleinstadt geboren und dort aufgewachsen. Während der Schulzeit begeisterte sie sich neben Politik, Geschichte und Literatur fürs Theater, war in der Schule und in ihrer Freizeit kurze Zeit in einer Laientheatergruppe für Musiktheater und entdeckte das Geschichtenschreiben für sich, dem sie immer noch ambitioniert nachgeht. Nach ihrem Abitur 2020 absolvierte sie ein dreimonatiges Praktikum beim Blaumeier Atelier in Bremen und sammelte erste theaterpädagogische Erfahrungen. Danach folgte eine Regieassistenz am Weyher Theater, bevor sie für ihr FSJ Kultur in der Theaterpädagogik der Schaubühne im September 2021 nach Berlin zog.
Im Rahmen des 30. Bundestreffen »Jugendclubs an Theater« gehörte sie zur Redaktion der Festivalzeitung »heiß&fettig« unter der Leitung von René Linke. Sie begleitete Proben und schrieb einen Blog, der thematische Verbindungen u. a. zu den Gesprächsformaten »Transatlantische Gespräche« und »Klassenzimmer« herstellte, dabei aber speziell aus junger Perspektive erzählt.